Sonntag, Februar 25, 2007

"Das Leben der anderen" ist super. Aber leider falsch.

Heute Nacht ist Oscar-Nacht. Und da ja der Film "Das Leben der anderen gesehen" in der Kategorie "Bester nicht-englischsprachiger Film" nominiert ist und ich natürlich wie immer gut vorbereitet in diese Veranstaltung gehe ;) , habe ich mir den Film heute Abend noch angesehen.

Er ist filmtechnisch sehr, sehr gut. Die Regie, die Schauspieler (in den Hauptrollen: Sebastian Koch, Ulrich Mühe, Martina Gedeck) und die Musik sind ein Genuss. Ich habe bislang um DDR-Spielfilme einen großen Bogen gemacht, weil die fast immer Kommödien waren. Und "die DDR war nicht witzig". Aber dieser Film ist wirklich sehenswert. Zumindest für Filmfans, die eine gute Geschichte gut erzählt bekommen wollen. (Leider ist sie erfunden... Doch dazu unten mehr.) "Nach all den zum Schießen komischen Klamotten von 'Goodbye Lenin', 'Sonnenallee' und 'NVA' keine große Kunst. Es wuchs vielmehr die Befürchtung, die größte Gefahr in der DDR hätte darin bestanden, sich totzulachen", schreibt der frühere Bürgerrechtler Werner Schulz in der "Welt" in einem kritischen Artikel über "Das Leben der anderen".

Der Autor greift aber vor allem das Manko des Films auf: die Geschichte ist sehr unglaubwürdig. Der Stasi-Spitzel Gerd Wiesler (Kodename: HGW XX/7) ist am Anfang des Films streng auf Linie der Partei und steht so sehr hinter den Stasi-Methoden, dass er sie überzeugend und eindringlich seinen Studenten vermittelt. Beim Observieren des sympathischen Autors Georg Dreyman (Sebastian Koch) gerät sein Weltbild jedoch ins Wanken. Schlüsselszene ist, wo Dreymann am Flügel spielt und anschließend sagt: "Ich muß immer daran denken, was Lenin von der 'Apassionata' gesagt hat: 'Ich kann sie nicht hören, sonst bringe ich die Revolution nicht zu Ende'". Den mithörenden Stasi-Spitzel, der auf dem Dachboden über der Wohnung hockt, scheint dieses Zitat wohl umzuhauen. Was genau den Wandel in ihm hervorruft, wird im Film allerdings nicht explizit hervorgehoben. Dass aber ein eingeschworener Parteisoldat und Geheimdienstler vieler Jahre durch derartige sentimentale Rührung mal eben bekehrt wird, ist dann doch ziemlich schwer zu verdauen.

In der Realität jedenfalls dürfte es so etwas kaum gegeben haben. So ätzt denn auch der ehemalige DDR-Bürgerrechtler in der "Welt" ("Das Leben der anderen" hat keinen Oscar Preis verdient"): "Der gravierendste Fehler des Films besteht darin, dass es einen solchen Stasi-Offizier, der unter Lebensgefahr einen Dissidenten rettet, nicht gab und im System begründet liegt, warum es ihn nie geben konnte. Stauffenberg, Harnack, Sophie Scholl sind keine Erfindungen. Steven Spielberg wäre weltweit zerpflückt worden, hätte er sich Oskar Schindler und dessen Liste ausgedacht. Roman Polanski wäre es mit dem 'Pianisten' ähnlich ergangen. Mit der DDR-Geschichte kann man offenbar losgelöst von historischer Authentizität frei und phantasievoll umgehen."

Sonntag, noch 12 Stunden bis Oscar



Wege ins Nirgendwetterwo

representing Deutschland



Dieser Werbespot für Volkswagen (www.vwfeatures.com) ist ziemlich strange. Vor allem, weil Peter Stormare (bekannt unter anderem aus "Fargo") hier einen deutschen Ingenieur spielt. Davon gibt's noch mindestens zwei andere Spots, etwa hier.

Ist das das Image, das Amerikaner von Deutschen haben? Das Komische: irgendwie kommt das Deutsche schon sehr gut rüber...

Samstag, Februar 24, 2007

*Seufz* - Der Inflektiv unter Düsseldorfer Künstlern



Inflektiv ist eine nichtkommerzielle Zeitung zu Kunst und Philosophie, entstanden von Künstlern der Kunstakademie Düsseldorf. Ich habe mir beim Rundgang Mitte Februar ein Exemplar für 1,- Euro gekauft. Die Texte sind teilweise experiementell-lyrisch, abgehoben philosophisch und heiter-ironisch. Auch online ist das Blatt vertreten - allerdings ohne die Texte.

Zur "Inflektiv" gibt es auch eine Vorlesung: am 3. März um 19.30 Uhr in Düsseldorf, VDR Liesegangstraße 24, Eingang Klosterstraße.

Nett zu lesen auch, was ein "Inflektiv" ist: eine "infinite und unflektierte Verbform, die im Deutschen in Analogie zum Grundwort des englischen Infinitivs als deverbale Reduktion durch Weglassen der deutschen Infinitivendungen -n oder -en gebildet wird (seufz, gähn). Im Englischen entspricht dem das Grundwort des Infinitivs ohne "to" (sigh, cough)". (Wikipedia)

Wann kauft flickr pandora?

Man könnte doch flickr mit Musik verbinden...
Fotos angucken macht doch vielmal mehr Spaß, wenn man dabei Musik hört. Angeblich gibt es ja sogar schon einen Kinofilm zu den Fotos von Yann Arthus-Bertrand. Und der wirkt natürlich nur mit Musik. Oder denken wir an die vielen Dokumentarfilme... oder an Filme überhaupt.

Wer seine Fotos bei flickr hochlädt, könnte doch in Zukunft auch gleich Musiktitel angeben, die dazu passen. Oder noch besser: flickr baute einen kleinen Player ein, der mit Musik von Seiten verknüpft ist, die ohnehin der Öffentlichkeit zugänglich sind. Als da wären zum Beispiel:

www.pandora.com
www.finetune.com
blogmusik.net

"Newsmax" - die kostenlose Online-Zeitung als pdf


Beim sehr unterhaltsamen und informativen "ComputerClub Zwei" mit den guten alten WDR-Wolfgangs (Sendung Nr. 30 vom 12.02.2007) hörte ich das erste Mal etwas über die kostenlose Online-Zeitung "Newsmax". Hierbei handelt es sich um eine tägliche Ausgabe in Form eines pdf's. Newsmax feiert jetzt gerade einjährigen Geburtstag.

Ich habe sie mir vorhin mal angeguckt, und ich finde sie richtig gut.

Die Vorteile:

  • Sie ist kostenlos.
  • Man kann sie individuell den eigenen Interessen anpassen.
  • Die komplett-Ausgabe ist knapp 2 MB groß.
  • Sie hat (bunte) Fotos.
  • Ich finde das Layout schön, die Typographie ist angenehm.
  • Sie enthält das Fernsehprogramm des Tages.
  • Man kann sie auf dem pda lesen oder auf Papier ausdrucken.
  • Die Werbung hält sich in Grenzen.
  • Am Ende gibt es Kleinanzeigen mit Jobs, Gesuchen und Geboten.
Dabei muss man allerdings bedenken: "Newsmax" will lediglich einen Überblick über Nachrichten des Tages verschaffen. Hintergründe, wie man sie in anderen Zeitungen liebt, gibt es keine. Manche Nachrichten werden lediglich mit einigen kurzen Sätzen "angeteasert" und erinnern mich ein wenig an den Stil der großen deutschen Boulevard-Zeitung. Da kann ich eigentlich gleich rss benutzen.

Der perfekte rss-Reader

Ich kann mir ein Navigieren durch die täglichen Neuigkeiten des Internets heutzutage gar nicht mehr vorstellen ohne rss-feeds. Jetzt habe ich auch endlich einen sehr guten Tip für einen nahezu perfekten kostenlosen rss-Reader bekommen: GreatNews. Er ist schnell und sehr komfortabel in der Bedienung. Ich habe mittlerweile - auch aus beruflichen Gründen - mehrere Hundert feeds abonniert (siehe screenshot), und mit GreatNews ist das Abgrasen des Internets richtig zum Genuss geworden :)

Kostenlose Musik-Downloads - Empfehlungen des Hauses

Ich stöbere zur Zeit regelmäßig auf Seiten mit "podsafe music" herum, wo man also kostenlos Musik von noch-nicht-ganz-so-bekannten Künstlern runterladen kann, als da wären: Podsafeaudio, Garageband oder Jamendo, und wie sie alle heißen. Eine Liste mit Interpreten, die ich ganz gut finde, gibt es hier unten auf dieser Seite.

Ich werde sie ab und zu erweitern.

Kinos sterben aus

Bei der "Welt" gibt es interessante Fakten zur Kino-Industrie.

  • Die drei wichtigsten Kinomärkte weltweit sind: USA, Deutschland und Japan
  • Überall auf der Welt gehen die Kinobesucher zurück, Ausnahme Deutschland 2006: Dort stieg die Besucherzahl um 7,4 Prozent auf rund 137 Millionen (wahrscheinlich wegen WM und erfolgreichen Blockbustern)
  • "Schon jetzt kämpfen viele Kinobetreiber ums Überleben. Pro Eintrittskarte machen deutsche Kinos im Durchschnitt 57 Cent Verlust. Erst mit dem Verkauf von Getränken und Popcorn schaffen sie es in der Regel in die schwarzen Zahlen."
  • Sechs große Hollywoodstudios produzieren zusammen rund 90 Prozent der US-Filme: Paramount, Disney, Universal Pictures, Warner Bros., 20th Century Fox und Sony Pictures Entertainment - der Zusammenschluss der Filmstudios Columbia Pictures und Metro-Goldwyn-Mayer.
  • DVDs machen mittlerweile mehr als doppelt so viel an Umsatz bei den Filmherstellern aus wie die Kinoaufführungen.

Freitag, Februar 23, 2007

Ein "podssafe" Gitarren-Mann

Christopher Dallman, guter Mann mit Gitarre. Frei downloadbare Musik von ihm gibt's auf seiner Seite.