Sonntag, Juni 10, 2007

Video: Rick Warren bei TED

Ich habe das Buch von Rick Warren, "The Purpose-Driven Life", immer noch nicht gelesen, aber ich will es irgendwann mal lesen. Beim jährlich stattfindenden Kongress "TED", zu dem die bekanntesten, innovativsten und erfolgreichsten Menschen als Redner eingeladen werden, und bei der es um Technologie, Unterhaltung und Design geht, war Rick Warren letztes Jahr.
Hier gibt es das Video seiner Rede.
Diese halbe Stunde scheint mir eine Quintessenz aus seinem Buch zu sein. Es geht schlicht darum, warum wir leben und was wir tun müssen, um glücklich zu werden.

Donnerstag, Juni 07, 2007

Siggi Beckers letzte Worte


Sach mal,
ist es eigentlich beunruhigend, wenn ich "Siggis letzte Worte" am Ende jedes Berichts vom "elektrischen Reporter" jedes Mal DOCH wieder angucke, auch wenn ich weiß, dass mich da nur wieder der völlig durchgeknallte und etwas frutrierende Auftritt eines verirrten Möchtegern-Philosophen erwartet?

Ich könnte das Video ja nach dem meistens sehr interessanten Interview, das Mario Sixtus mit irgendeinem Menschen geführt hat, abschalten. Aber irgendwas hält mich davon ab, und (fast) jedes Mal bleibe ich dran "am Empfangsgerät oder wo auch immer ich Herrn Sixtus gerade zusehe" - und quäle mich selbst.

Ich glaub, es liegt an der tiefen Solidarität mit Düsseldorfern, die ich trotz so langer Zeit im Ausland (Hessen) verspüre. Der Siggi Becker ist, genau wie Sixtus, Düsseldorfer. Da darf man nicht einfach Alt+F4 drücken. Und außerdem spielt der Siggi da Philosoph, und das ist, weil ich doch Philosophie studiert hab', und das auch noch in Düsseldorf, einfach zu drollig.

Dieses unschuldige Gesicht mit den weit aufgerissenen Augen, aus dem da die sinnfreien Worte kommen, ist peinlich und frustrierend zugleich. Becker bildet Texte, die auf einem einfachen Prinzip aufgebaut sind: die einzelnen Sätze dürfen nichts miteinander zu tun haben. Das gleiche gilt in etwa auch für die einzelnen Wörter eines Satzes. Man nehme einfach ein paar Wörter aus einem semantischen Feld und knüpfe an sie Wörter aus einem ganz anderen Feld, das der Zuhörer in diesem Zusammenhang so gar nicht erwartet hätte. Die Zeit, darüber nachzudenken, was jetzt "Bodenbelag" mit "Beat" zu tun hat, ausser der Aliteration, ist einfach zu kurz, denn gleich darauf folgt die "authentische Stimme", die ausschließlich "vorwärts zu stürzen" hat. Am besten ist es, wenn Siggilein, in seinem gemütlichen Wintergarten sitzend, etwas länger in die Kamera guckt, seinen Schwachsinn dem Zuseher geradezu in den Darm drücken will, und jedem außer ihm sofort klar ist: der Mann weiß überhaupt nicht, wovon er redet, etwa wenn er von der "Verantwortung" redet, "dass Bilder wahr werden". Ach Siggi, wer hat Dir nur gesagt, dass es philosophisch klingt, wenn Du Sachen sagst wie: "Es gibt keine Abweichung vom Mittelmaß. Sondern nur Existenz, die sich erinnert." Glaubst Du, nur weil das Wort "Existenz" mit aufgerissenen Augen und einer predigenden Attitüde verbunden wird, macht es den Sprecher zu einem tiefsinnigen Menschen?

Sonntag, Juni 03, 2007

Düsseldorf - "romantischste Großstadt Deutschlands"


Jawoll. Mein Vater hat das Wohnmobil-Magazin "proMobil" im Abo. In Ausgabe 12/2005 auf Seite 109 finden sich eine Hand voll Tips, was man am Rhein sehen sollte. Neben ein paar Orten in Holland wird besonders Düsseldorf hervorgehoben. Und es wird gesagt, wie's ist:

"Düsseldorf ist die romantischste Großstadt Deutschlands."

Gute Zeitschrift.

"Was ist eigentlich Web 2.0?" - DAS jedenfalls nicht

Mir ist schon seit längerem aufgefallen, dass der Begriff "Web 2.0" an Orten auftaucht, wo er wirklich nichts zu suchen hat. Da haben Leute hier und da mal was von "Web 2.0" gehört, nichts verstanden, und sich dann einfach selbst eine Begriffserklärung zusammengebastelt. "Web 2.0", das hat irgendwas mit dem Internet zu tun. Irgendwas mit dem "Daten-Highway", irgendwas mit "ganz schnell". Deswegen sind sie stolz, wenn sie dem Bürger etwas über's Internet anbieten und dann etwas zu diesem ominösen "Web 2.0" beitragen.

Zwei Beispiele, wo es mir zuletzt aufgefallen ist:

Da können die Nutzer der "Bücherhallen Hamburg" seit dem 31. Mai auf bis zu 10.000 digitalisierte Medien zugreifen. Über's Internet. Das ganze nennt die Bibliothek dann
"Bibliothek 2.0". Denn "mit zwei Mausklicks" hat der Besucher "den Zugang von der Bücherhallen-Homepage in den virtuellen Raum einer neuen Bibliothek".
Schön, aber was hat das mit "Web 2.0" zu tun? Steht die "2" für die zwei Klicks, die man braucht? Oder sollen die Besucher dort dann etwa auch ihre eigenen Tagebücher online stellen können? Selbst in der Küche vorgelesene Hörbücher in der Hamburger Stadtbibliothek?
Quelle: Hambuger Abendblatt

Außerdem:
Das Bundesinnenministerium und die Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. bauen an "Online-Dienstleistungen des Staates".
Und wie nennen sie das Ganze?
"E-Government 2.0.".
Wie, bitte, nennt Ihr denn eine Regierungsform irgendwann einmal, bei der die Bürger direkt über's Internet über die Politik entscheiden? "E-Government 2.1"?
Quelle: Media.nrw.de

Samstag, Juni 02, 2007

Todesstrafe in Hessen

Ja, in der Verfassung des überflüssigsten Bundeslandes Hessen ist noch immer die Todesstrafe verankert.

In Artikel 21 heißt es:

(1) Ist jemand einer strafbaren Handlung für schuldig befunden worden, so können ihm auf Grund der Strafgesetze durch richterliches Urteil die Freiheit und die bürgerlichen Ehrenrechte entzogen oder beschränkt werden. Bei besonders schweren Verbrechen kann er zum Tode verurteilt werden.
(2) Die Strafe richtet sich nach der Schwere der Tat.

Zum Absatz (3)
Alle Gefangenen sind menschlich zu behandeln.

kann ich nur sagen: Ich fühle mich in Hessen ohnehin wie ein Gefangener. Und menschlich behandelt wird man hier eh nicht.

Gefunden habe ich dies beim extrem, sehr doll lesenswerten Blog "USA erklärt".