Mittwoch, März 28, 2007

Ja, ich twittere auch

"Twitter" heißt das neue Spielzeug im Web 2.0. Der Sinn ist: man teilt der Welt da draußen über's Internet zu jeder beliebigen Zeit mit, was man gerade tut. Allerdings muss es in 140 Zeichen gepackt sein, erinnert also ein bisschen an die SMS.

Das Coole: Twitter.com verschickt dann auch gerne mal diese Nachrichten an die "Abonnenten" eines Twitters als SMS ans Handy. Kostenlos.

Nachrichtensender wie CNN und BBC haben sich auch schon bei Twitter angemeldet. Und so bekommt man - zumindest von CNN - etwa alle 10 Minunten das Neueste in 140 Buchstaben aufs Handy geschickt. Was BBC da mit seinem Twitter veranstaltet, weiß ich nicht; Die Meldungen, die ich bekam, bevor ich mich entnervt bei denen wieder ausgetragen habe, bestanden jedes Mal nur aus der Information, dass BBC jetzt auch bei Twitter ist!

Eine gute Erklärung (auf Deutsch), was Twitter genau ist, wie es funktioniert und was man tun muss, gibt es beim webworkblogger.

Ich hab mich auch bei Twitter angemeldet. Wer wissen will, ob und was ich Nutzloses tue, sehe hier nach: http://twitter.com/joeshoe. (Aber ich muss Euch warnen: twitter.com hat aufgrund des Ansturms enorme Probleme, die Server ächzen hörbar und reagieren oft *sehr* langsam.)

Dienstag, März 20, 2007

Thomas Mann in der Flimmerkiste

"Übrigens verhielt es sich ähnlich mit allen Gesichtern, in die man blickte. Wenn aber das letzte Flimmerbild einer Szenenfolge wegzuckte, im Saale das Licht aufging und das Feld der Visionen als leere Tafel vor der Menge stand, so konnte es nicht einmal Beifall geben. Niemand war da, dem man durch Applaus hätte danken, den man für seine Kunstleistung hätte hervorrufen können. Die Schauspieler, die sich zu dem Spiele, das man genossen, zusammengefunden, waren längst in alle Winde zerstoben; nur die Schattenbilder ihrer Produktion hatte man gesehen, Millionen Bilder und kürzeste Fixierungen, in die man ihr Handeln aufnehmend zerlegt hatte, um es beliebig oft, zu rasch blinzelndem Ablauf, dem Elemente der Zeit zurückzugeben. Das Schweigen der Menge nach der Illusion hatte etwas Nervloses und Widerwärtiges. Die Hände lagen ohnmächtig vor dem Nichts. Man rieb sich die Augen, stierte vor sich hin, schämte sich der Helligkeit und verlangte zurück ins Dunkel, um wieder zu schauen, um Dinge, die ihre Zeit gehabt, in frische Zeit verpflanzt und auf­geschminkt mit Musik, sich wieder begeben zu sehen."

Thomas Mann: Der Zauberberg, fünftes Kapitel - Totentanz

Dienstag, März 13, 2007

Schlemmerblock vs. Schlämmerblogg

Hape Kerkeling hat seinen "Schlämmerblog".

Der Lahn-Dill-Kreis hat sowas ähnliches, nämlich den "Schlemmerblock".

Darin gibt's Abreiß-Gutscheine nach dem schönen Motto 2 Ma(h)l schlemmen - 1 Ma(h)l sparen.

"Bild"-Heini Wagner empört über guten Boxer

Gestern war ich beim China-Mann um die Ecke. Und während ich auf Nr. 36 wartete, las ich, dass sich Franz Josef Wagner betrogen fühlt. Von Vladimir Klitschko. Zwei Stunden habe er erwartungsvoll vor dem Fernseher gehockt, RTL geguckt und auf den Kampf Klitschko gegen Austin gewartet. Aber leider war Klitschko ja zu gut und haute den Amerikaner nach 3 Minuten mal eben weg.

Dann schreibt Wagner dies, und wenn ich mich darin täuschen sollte, dass das ernst gemeint ist, dann kläre mich bitte jemand darüber auf:

"Meine Lebenszeit läuft. Ich bin ja auch nicht mehr der Jüngste...
Ich hätte ein Buch lesen können, einen Freund in Not im Krankenhaus besuchen anrufen (nicht besuchen. d.A.) können.
Ich habe eine Nacht meines Lebens vergeudet."
Und jetzt kommt's erst richtig:

Dafür gebe ich Ihnen, Wladimir Klitschko, die Schuld. Herzlichst, Ihr F.J. Wagner.
Das ist alles so surreal, dass ich es nicht dem "Bildblog" überlassen wollte.
Herzlichst,
Ihr Joe Shoe

Samstag, März 10, 2007

So klappt's auch mit dem Elfmeter

Ein Torwart, der einen Elfmeter halten will, sollte etwa zehn Zentimeter neben der Tormitte stehen. Das haben Wissenschaftler aus Hong Kong herausgefunden.

Denn der Schütze "sieht" unbewusst, dass auf der einen Seite des Tores mehr Platz ist und schießt in diese Ecke. Die Psychologen empfehlen also dem Torwart: Beim Elfmeter leicht seitlich von der Mitte stehen und nach dem Schuss sofort mit einem Hechtsprung in die gegenüberliegende Richtung springen.

Wahnzeit rulez

Sach mal,

kennt Ihr eigentlich schon die "Wahnzeit" mit Onkel Sebastian?
Ich höre gerade Folge 28 ("Pfisterhit") und verschlucke mich vor Lachen grad an meiner Schokolade.

Wenn Ihr nicht wisst, was ein Podcast ist, die "Wahnzeit" ist Euer Einstieg.
Wenn Ihr schon 34 Podcasts abonniert habt, die Wahnzeit sollte Euer 35. werden.

Ein Gedicht

defensivmann


warum er so wenig redete, wurde er
von reportern gefragt. weisz nicht, gab
er zur antwort. damit war alles gesagt


Stan Lafleur
(*1968)



(c) beim Autor

aus: Stan Lafleur - die welt auf dem fusz
Fußballgedichte mit Halbzeitpause
Herausgegeben von Gregor Koall
Koall Verlag, Berlin Mai 2006
Taschenbuch, 144 Seiten, 11,90 EUR
http://www.koall-verlag.de

"Stan Lafleur, Sieger verschiedener Poetry Slams (...) geht nach 90 Gedichten
(und einem Matsch mit dem Leser) als Sieger hervor. Eine außergewöhnliche Lektüre.."

Ins Haus gebracht durch Lyrikmail.de

Moviepilot: Filme bewerten und Vorschläge bekommen

Das macht Spaß: auf "Moviepilot" kann jeder Filme bewerten und bekommt gleichzeitig angezeigt, welche Filme ihm laut Datenbank aufgrund der Bewertungen anderer ebenfalls gefallen müssten. Was also "last.fm" oder "Pandora" für Musik sind, ist "Moviepilot" für Kinofilme. (Gefunden bei Riesenmaschine).

Man bekommt in einer Tabelle jeweils acht Filme angezeigt und kann sie mit Punkten zwischen 0 und 10 bewerten. (Oder man sucht selbstständig einen Titel, der einem gerade einfällt und bewertet ihn dann). Mit der Zeit kann das System Deinen Geschmack erahnen und schlägt ab und zu eine Filmbewertung vor. Und ich kann Euch sagen: je mehr Filme man bewertet, desto unheimlicher wird die Genauigkeit des Systems... ich hätte nicht gedacht, dass eine Datenbank mich so schnell durchschaut. OK, manchmal muss man nachbessern. Aber irgendwann ist die Vorhersage so gut, dass man sich gar nicht mehr traut, die vorgeschlagene Bewertung zu ändern :)

Zuerst kennt man ziemlich viele Filme. Aber nach 216 Bewertungen wird es langsam eng - ich kenne mittlerweile nur noch wage die Titel, hab sie aber noch nie gesehen.

Fasziniserend ist, dass man so neue Filme kennenlernen kann, die einem offensichtlich auch gefallen könnten. Oder "Moviepilot" sagt einem gleich, welche Filme demnächst im Fernsehen kommen - und man sieht anhand der Bewertungen sofort, welche davon man sehen und welche man besser meiden sollte.

Und natürlich kann man so Kontakt aufnehmen zu Leuten, deren Film-Geschmack einigermaßen den eigenen trifft.

Ich war am Anfang bei der Bewertung zu zögerlich, hab immer nur so um die 5 gewertet. Aber so richtig Sinn macht es ja nur, wenn man ordentlich lobt oder schlechte Filme in den Keller wertet. (Oft finde ich aber an richtig schlechten Filmen dann doch noch irgendwas Gutes - meinetwegen die Musik - und dann 0 Punkte zu geben, bringe ich oft nicht fertig. Ausnahme: "Armageddon"!)

Das Ganze läuft noch als "Beta Test", aber bis jetzt hab ich keine gröberen Abstürze erlebt.

Derzeit sind 15.000 Filme in der Datenbank, sagt der Chef von "moviepilot". "Eigentlich alle, die im Kino gelaufen sind und aktuell laufen sowie alle, die jemals auf DVD/Video erschienen sind." Es kommen stetig neue Filme hinzu, und jeder User kann einen noch unbekannten Film selbst eintragen.

Im "Medienhandbuch" gab's vorgestern ein Interview mit Tobias Bauckhage von "Moviepilot". Darin sagt er:

Die Seite funktioniert wie ein Gespräch mit Freunden über Filme.
...
Die Empfehlungen bei moviepilot.de sind keine Maschinenempfehlungen. Im Grunde funktioniert es eher wie die Empfehlung eines persönlichen Freundes, dessen Geschmack ich vertraue.
...
Vor allem für Filme jenseits des Massengeschmacks ist Mundpropaganda in der Vermarktung einer der wichtigsten Faktoren für den Erfolg.
...
Das Feedback bisher war sehr gut und sehr hilfreich. Über 1.000 Betatester haben in den letzten drei Wochen über 200.000 Bewertungen abgegeben.
Ich bin sofort stundenlang auf "moviepilot" hängengeblieben. Und werde wohl noch weiter viel Spaß damit haben. Empfehlenswert auf jeden Fall.

Dienstag, März 06, 2007

Cajon - Die Wunderkiste aus Peru


Ich habe seit heute eine Cajon ausgeliehen. Und zwar diese hier. Sie gehört einem Kollegen und stammt aus dem Hause "Schlagwerk" (auf der Seite gibt's auch Soundbeispiele).

Wer noch keine Cajones kennt: das sind etwa einen halben Meter hohe Instrumente in Form von Holzkisten, auf denen man trommeln kann - und es klingt fast wie auf einem Schlagzeug. Eine tolle Erfindung von unseren Brüdern und Schwestern aus Peru.

Ein wirklich großer Spaß. Man braucht gar nicht besonders die Arme einzusetzen, sondern es reicht, die Finger auf der Vorderseite tanzen zu lassen. Oben links klingt sie wie eine Snare, unten wie eine Bass. Oben rechts wie eine Konga. Man kann beim Trommeln den Fuß vorne gegendrücken und dann von unten nach oben gleiten lassen - und schon verändert sich der Toncharakter. Und dazu ist so eine Cajon (sprich: [kaxon], also "Kachon") noch ein schickes Möbelstück. Dank nach Peru.

Montag, März 05, 2007

Starbesetzung beim neuen "Star Trek 11"

Kino.de berichtet, dass ein neuer "Star Trek"-Film ansteht. "Star Trek 11" soll davon handeln, wie Captain James T. Kirk als Kadett seine Ausbildung in der Sternenflotte macht. "Die Mutter aller Prequels" sozusagen.

Dabei gibt es Gerüchte, dass Captain Kirk gespielt werden soll von Matt Damon. Und die Rolle für Mr. Spock soll Adrien Brody übernehmen, heißt es da.

Weitere Infos:

- Regie: Jeffrey Abrams
- "Pille" McCoy: Gary Sinise (der in "Forrest Gump" im Rollstuhl sitzende Lt. Dan Taylor)
- Scotty: James McAvoy (der Faun aus "Die Chroniken von Narnia")


Wow, richtig gute Schauspieler für einen kinogeschichtlich wichtigen Film also :)

Sonntag, März 04, 2007

Staub aus Sahara düngt Amazonas

Das ist doch echt erstaunlich: 240 Millionen Tonnen Staub und damit Mineraldünger wehen jedes Jahr aus Afrika nach Südamerika. Ohne diesen Dünger könnte der Amazonas nicht überleben, schrieb "Wissenschaft.de" in einem schon etwas älteren Artikel.

"Wüste düngt Urwald"

Der Regenwald im Amazonas braucht zum Überleben Nährstoffe aus der Sahara. Etwa die Hälfte des afrikanischen Düngers, nämlich 20 Millionen Tonnen Staub pro Jahr, stammt dabei aus der Bodélé-Niederung, einer kleinen Region im Norden des Tschad, berichten Forscher um Ilan Koren vom Weizmann Institut in Israel in der neuen Zeitschrift Environmental Research Letters.
(...)
Die Senke liegt in Windrichtung hinter zwei Gebirgszügen, dem Tibesti- und dem Ennedi-Gebirge. Die beiden Höhenzüge bilden eine Art Windkanal, durch den vor allem im Winter starke Luftzüge über die Bodélé-Niederung geleitet werden.
(...)
An einem stürmischen Tag werden durchschnittlich 700.000 Tonnen Staub vom Wind verweht, berichten Koren und seine Kollegen. Mit den Passatwinden wird der Wüstenstaub dann mehr als 5.000 Kilometer weit in Richtung Amerika transportiert.
Am spannendsten erscheint mir hier die Frage: wie lange hält dieses Dünger-Reservoir noch? Was passiert, wenn der Staub-Strom erliegt und der Amazonas nicht mehr aus Afrika gedüngt wird? Stirbt dann der Wald aus? Fehlt dann dieser riesige Wald im Ökosystem?