Sonntag, Juni 03, 2007

"Was ist eigentlich Web 2.0?" - DAS jedenfalls nicht

Mir ist schon seit längerem aufgefallen, dass der Begriff "Web 2.0" an Orten auftaucht, wo er wirklich nichts zu suchen hat. Da haben Leute hier und da mal was von "Web 2.0" gehört, nichts verstanden, und sich dann einfach selbst eine Begriffserklärung zusammengebastelt. "Web 2.0", das hat irgendwas mit dem Internet zu tun. Irgendwas mit dem "Daten-Highway", irgendwas mit "ganz schnell". Deswegen sind sie stolz, wenn sie dem Bürger etwas über's Internet anbieten und dann etwas zu diesem ominösen "Web 2.0" beitragen.

Zwei Beispiele, wo es mir zuletzt aufgefallen ist:

Da können die Nutzer der "Bücherhallen Hamburg" seit dem 31. Mai auf bis zu 10.000 digitalisierte Medien zugreifen. Über's Internet. Das ganze nennt die Bibliothek dann
"Bibliothek 2.0". Denn "mit zwei Mausklicks" hat der Besucher "den Zugang von der Bücherhallen-Homepage in den virtuellen Raum einer neuen Bibliothek".
Schön, aber was hat das mit "Web 2.0" zu tun? Steht die "2" für die zwei Klicks, die man braucht? Oder sollen die Besucher dort dann etwa auch ihre eigenen Tagebücher online stellen können? Selbst in der Küche vorgelesene Hörbücher in der Hamburger Stadtbibliothek?
Quelle: Hambuger Abendblatt

Außerdem:
Das Bundesinnenministerium und die Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. bauen an "Online-Dienstleistungen des Staates".
Und wie nennen sie das Ganze?
"E-Government 2.0.".
Wie, bitte, nennt Ihr denn eine Regierungsform irgendwann einmal, bei der die Bürger direkt über's Internet über die Politik entscheiden? "E-Government 2.1"?
Quelle: Media.nrw.de

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