Donnerstag, September 18, 2008

Fiorina und wie sie zu McCain/Palin steht

Carly Fiorina, die ehemalige und bewunderte Chefin von HP soll angeblich den republikanischen Präsidentschaftskandidaten John McCain und seine mögliche Vizepräsidentin Sarah Palin "durch den Kakao" gezogen haben. Was ist da dran?

Fiorina habe McCain "sämtliche unternehmerischen Fähigkeiten abgesprochen", berichtet die "Financial Times Deutschland".

Und "Spiegel Online" schrieb gestern: Fiorina halte "nichts von McCains Führungsqualitäten und denen seiner Vize-Kandidatin."

Das Komische ist nur: Fiorina ist die Wirtschaftsberaterin von McCain. Hat sich da in den Redaktionen von FTD und Spiegel nicht irgendwer mal gefragt, wie das kommen kann, dass gerade sie McCain so beleidigt haben soll?

Die Wahrheit: Fiorina hat McCain und Palin gar nicht beleidigt. In Wirklichkeit fragte nämlich der Radiosender KTRS Fiorina am Dienstag, ob Palin ihrer Meinung nach über die nötige Erfahrung verfüge. Der "Spiegel" berichtet sogar selbst: "Sie verneinte, betonte aber, die republikanische Politikern bewerbe sich auch nicht um einen Posten in der Wirtschaft." Fiorina, die Beraterin des Gespanns McCain/Palin sagte: "Ein Unternehmen zu führen ist etwas anderes als Politik". Außerdem: "Ich glaube nicht, dass John McCain ein großes Unternehmen führen könnte." Dasselbe gelte auch für den demokratischen Kandidaten Barack Obama und seinen Vize Joe Biden.

Mit anderen Worten: Nein, ein Unternehmen führen können wahrscheinlich alle vier Politiker nicht. Aber das heißt ja nicht, dass sie keine guten Präsidenten sein können.

Egal für FTD, Spiegel und alle anderen Blätter, die titelten, Fiorina ziehe "McCain durch den Kakao".

Keine Kommentare: